Liebe heilt die Seele von Nira26 (3. Teil zu "Magie des Blutes" und "Rache und Vetrauen") ================================================================================ Kapitel 58: Die Geburt ---------------------- Die Schule war vorbei, sie hatten ihren Abschluss und nach all dem Stress fühlte sich Hermione ausgeruht genug um endlich zu feiern, deshalb hatten sich alle Freunde, Familienmitglieder, Verwandte und Bekannte im Garten des kleinen Cottages versammelt. Sie genossen die herrliche Sommersonne, das gute Essen und die fröhliche Gesellschaft. Es fehlte nur Narzissa, auch wenn sie sie eingeladen hatten, hatte diese aber dankend abgelehnt, da sie sich noch immer im großen Kreise der Familie und Freunde von Draco und Hermione unwohl fühlte, was verständlich war, schließlich würde es sogar noch Zeit brauchen bis selbst ihr Sohn ihr wieder voll und ganz vertrauen konnte und sich wieder ein inniges Verhältnis aufgebaut hatte. Hermione hatte nach dem nun langen sitzen den Drang etwas durch den Garten zu gehen, daher war sie aufgestanden und Daphne hatte sie begleitet. Sie scherzte munter mit Daphne weiter, während sie über den Rasen auf die Terrasse zugingen und sich wieder zu den anderen setzten wollten, doch plötzlich durchzucke sie im Bauch ein stechender, scharfer Schmerz. Erschrocken und schmerzlich stöhnte sie auf, ergriff fest den Arm ihrer Freundin, die neben ihr lief und hielt sich fest, dann durchfuhr sie erneut ein stärkerer Schmerz, der sie in die Knie gehen ließ und schmerzvoll aufschreien. Sie fühlte wie etwas warmes, nasses plötzlich ihre Beine herab lief und hörte Daphne, die besorgt klang: „Hermione, alles ok? Was ist los? Kommt das Baby?“ Hermione konnte nur verkrampft nicken, versuchte gerade die Nachwirkungen des Schmerzes weg zu atmen, als auch schon Draco mit besorgtem, aber auch leicht schmerz verzerrtem Gesicht zu ihr kam und dann atemlos, fürsorglich hervor sprudelte: „Alles ok Liebling? Das Baby kommt?“ „Ja…!“, hauchte sie auch atemlos und Draco trat schnell neben sie, griff ihr helfend unter die Arme, woraufhin sie Daphne los ließ und Daphne auch sie. Draco fiel es schwer sich zu sammeln und überlegte Entscheidungen zu treffen, weil nicht nur seine eigene Aufregung und seine Gefühle auf ihn einströmten, sondern auch die von Hermione, die neben der Aufregung auch noch Schmerzen hatte. Er hielt sie fest und gab an Daphne Anweisung: „Sag Molly, Jean und Charlotte Bescheid, sie sollen uns helfen, sag ihnen das Kind kommt jetzt, bis ins St. Mungos schaffen wir es nicht mehr, die Fruchtblase ist schon geplatzt!“ Ihm war sofort klar gewesen das es zu spät war noch ins Krankenhaus zu gehen, als er Hermiones Schmerzen gespürt hatte und erst recht, nachdem er ihr durchnässtes Kleid gesehen hatte. Das Baby kam jetzt und hier, so hatten sie das nicht geplant, es war etwas zu früh und nach all den Komplikationen wäre es sicher besser gewesen wenn sie ins Krankenhaus hätten gehen können, aber das ließ sich jetzt nicht mehr ändern. Er war einfach froh, dass es gerade jetzt passierte, wo Molly, die selber so viele Kinder bekommen hatte, Jean, die zumindest mal Medizin studiert hatte und Charlotte, die eine Weile als Assistentin einer Heilerin gearbeitet hatte, da waren und nicht wenn sie beide alleine waren. Die Frauen würden wissen was als erstes zu tun war, bis ein Heiler oder eine Hebamme kommen würde, da war er sich sicher, deswegen konnte er einigermaßen ruhig bleiben, jedenfalls bis jetzt. Während Daphne schnell die Strecke zur Terrasse zurück legte, wo die anderen schon auf die Szene aufmerksam geworden waren und sofort fragten was los war, half Draco Hermione langsam und sie sehr stützend zurück ins Haus. Als sie die Terrasse betraten kamen ihnen schon die anderen entgegen und Harry war sehr schnell an Hermiones anderer Seite, half sie zu stützten, was sie mit einem leicht gequälten Lächeln dankend annahm. An der Tür von der Terrasse ins Wohnzimmer erwartete sie Jean, die erst ihrer Tochter aufmunternd zulächelte, dann zuversichtlich sagte: „Wir kriegen das schon hin, Molly räumt gerade das Wohnzimmer um, damit du nicht nach oben laufen musst, Schatz und ihr bringt sie jetzt dann rein!“ Molly hatte währenddessen eines der Sofas in ein Bett mit hohem Kopfteil verwandelt und sowohl Kissen als auch Decken hergezaubert, die dafür sorgen sollten das Hermione gleich bequem im Bett liegen oder halb sitzen können würde. Sie empfing Draco, Harry und Hermione geschäftig, hatte aber ganz offensichtlich die Übersicht und war ruhig in dem was sie tat. Sie wies an: „Harry, du gehst bitte wieder, nur Draco kann bleiben. Jean und ich werden Charlotte assistieren, die von uns die meiste Erfahrung hat, sie hat schon Kinder auf die Welt geholt! Mach dir keine Sorgen, Hermione, wir schaffen das schon gemeinsam!“ Hermione nickte nur leicht, wappnete sich gerade gegen die nächste Schmerzwelle, die sie auf sich zukommen spürte und hielt sich sehr stark an Draco fest, der selber aufpassen musste das er sich gegen ihre Gefühle abschirmte, um sie wenn sie ihn brauchte weiter stützten zu können. Nun betrat Charlotte das Wohnzimmer vom Flur her und erklärte: „Ich habe einen Heiler angefordert, sie schicken so schnell es geht jemanden, aber es kann etwas dauern!“ Draco führte gemeinsam mit Jean Hermione nun zum Bett und half ihr herauf, dann ließ er sich auf der Bettkante nieder und hielt weiter ihre Hand, während Charlotte anfing magisch ihre Hände zu säubern und Hermione zu befragen. Unter stöhnen und teilweise mit großer Mühe gab Hermione die Antworten. Molly schloss unterdessen die Tür zum Garten und zog die leichten Vorhänge zu, die aber noch Licht herein ließen, dann schaltete sie trotzdem das Licht an und trat ans Bett heran. Draco hatte sich richtig zu Hermione auf das „Bett“ gesetzt und hielt ihre Hand. Er spürte nur zu deutlich was sie durchmachen musste, was sie fühlte und wie viele Schmerzen sie hatte, doch der tiefe, innere Drang bei ihr zu sein war stärker, zumal er auch einfach bei ihr sein wollte, er wollte mit erleben wie seine Rose zur Welt kam. Er spürte, dass die nächste Wehe kam, mittlerweile hatte Jean Hermione geholfen in die richtige Position zu kommen und unterdessen begann Charlotte routiniert und ruhig Hermiones nun nackten Bauch ab zu tasten und sprach einige Zauber um heraus zu finden ob alles in Ordnung war. Hermione biss tapfer die Zähne zusammen und atmete wie sie es gelernt hatte in die nächste Wehe. So war es zwar nicht geplant gewesen, das ihr Baby zu Hause zur Welt kam, denn nach allen Komplikationen die es schon gegeben hatte, wollten sie ins St. Mungo gehen um kein Risiko ein zu gehen, aber manchmal Schlug das Schicksal einfach zu und man konnte nichts mehr daran ändern. Genau wie Hermione wappnete er sich gegen den aufkommenden Schmerz, denn ihm war klar, bei all dem was auf sie zu kam würde sie keine Möglichkeit haben ihn auch nur ein bisschen aus zu schließen oder dafür zu sorgen das er ihre Schmerzen nicht mit bekam, oder mit fühlen konnte. Er fühlte den Schmerz und er wusste, für Hermione fühlte es sich anders an, denn im Gegensatz zu ihm war sie überflutet von Hormonen, die es ihr vielleicht nicht leichter machen, aber wohl anders zu ertragen. Aber sein Entschluss weiter zu bleiben stand, auch wenn sie gerade keuchend und schwer atmend seine Hand fest quetschte und unter den Schmerzen dieser nächsten Wehe, der ersten richtigen, gepresst hervor brachte: „Draco, halt mich!“ Charlotte erklärte, nachdem diese Wehe verebbte, ruhig und zufrieden: „Es ist alles in Ordnung, eure Baby liegt sogar schon richtig und ansonsten entwickelt sich auch alles wie es sollte, ich denke nur, sie könnte auf der Welt sein bevor der Heiler kommt, denn sie haben uns gesagt das er erst in Stunden hier sein wird, weil er bei einer anderen Geburt unabkömmlich ist!“ Hermione atmete immer noch heftig von den Anstrengungen und Draco fühlte was sie fragen wollte, fragte daher für sie: „Aber du wirst es doch auch so schaffen, Charlotte, oder?“ Sie nickte lächelnd und erklärte: „Ja, das ist schließlich nicht die erste Geburt, die ich begleite und ich bin mir sicher, mit Mollys und Jeans Hilfe wird alles klappen solange nicht neue, schwerwiegende Komplikationen auftauchen!“ Hermione hatte es gerade geschafft sich von der letzten Wehe etwas zu erholen als sie die nächste anrollen spürte und auch Draco fühlte es, versteifte sich unweigerlich neben ihr und versuchte sich gegen den Schmerz zu wappnen, doch er schaffte es nicht, er spürte sehr deutlich wie die Welle des Schmerzes über Hermione hinweg rollte und auch ihn erfasste. Verbissen presste er die Zähne zusammen und riss sich zusammen, doch er musste feststellen sie ertrug dies hier deutlich besser als er. Er versuchte tief durch zu atmen, den Schmerz aus zu blenden um ihr besser beistehen zu können, doch es ging nicht. Ganz deutlich fühlte er, als die Wehe nachließ und Hermione und somit auch er sich entspannte, dass er schon jetzt nicht mehr konnte. Es überforderte ihn nicht nur zu sehen und zu wissen das sie Schmerzen hatte, selbst wenn er wusste das es aus guten Gründen war, nämlich um ihr Kind zur Welt zu bringen, konnte ihm da sein Verstand nicht darüber hinweg helfen das er sich wahnsinnig erschöpft fühlte und sich sicher war, das er es so nicht schaffen würde ihr bis zum Ende durch die Geburt zu helfen. Er würde noch vor dem Ende vor Erschöpfung zusammen brechen und das wollte er nicht, das ging nicht. Die eigentliche Geburt hatte noch nicht mal wirklich begonnen und schon war er am Ende seiner Kräfte, das machte ihn noch mehr fertig. Er ärgerte sich über sich selber, wollte nicht einer der schwachen Männer sein, die es nicht schafften ihrer Frau bei der Geburt bei zu stehen, aber seine Situation war auch anders, das wusste er. Hermione sah jetzt zu ihm auf, atmete tief und sagte: „Blende es aus, kapp die Verbringung, egal was, bleib hier, geh nicht, du schaffst das schon, aber ich brauche dich!“ Er nickte nur und versuchte sich konzentrieren, versuchte aus zu blenden was Hermione neben ihm fühlte, aber es fiel ihm schwer und so keuchte er erschrocken und mit schmerz verzerrtem Gesicht auf, genau wie Hermione, als die nächste Wehe sehr plötzlich über sie herein brach und sie nun vor Schmerzen aufschrie. Nein, das ging nicht, er konnte das nicht schaffe, sie hatte schmerzen, das ertrug er nicht vor allem da er wusste wie stark ihre Schmerzen waren. Seit dem sie verbunden miteinander waren spürten sie die Gefühle des anderen und so auch den Schmerz. Ihm war klar gewesen das er es fühlen würde, doch er hatte nicht damit gerechnet, dass der Schmerz so stark sein würde. Ihre neue Verbundenheit hatte damit das er ihre Wehen fühlen konnte nichts zu tun, denn sie hatte die Verbindung nur enger, intuitiver gemacht, aber nicht die Grundfesten dieser verändert. Alles was ihm sein Verstand sagte, dass er hier sein musste, dass er es wollte und das sie ihn brauchte, halfen ihm nicht darüber hinweg zu täuschen das er es nicht schaffen würde. Er erhob sich langsam vom Bett, er wollte nicht gehen, doch er konnte nicht anders und spürte wie viel Kraft ihm dies hier kostete als er aufstand und sofort wieder auf das Bett zurück sank, denn die Beine versagten ihm ihren Dienst, denn er fühlte sich richtig gehend wacklig auf den Beinen. Langsam atmete er durch, während auch Hermione das tat, die nächste Wehe war verebbt und sie sammelt gerade wieder ihre Kraft, während er einfach nur versuchte nicht erschöpft in Ohnmacht zu fallen. Charlotte beobachtete und diagnostizierte alles weiter, lobte: „Du machst das wirklich gut Hermione!“ Währenddessen hatte Molly allerlei Dinge bereit gelegt die sie brauchen würden und Jean stand mit einem Tuch bereit und tupfte Hermione den Schweiß von der Stirn, lächelte sie aufmunternd an und ergriff ihre Hand, bevor sie sagte: „Du schaffst das schon, meine Kleine!“ Hermione nickte gequält lächelnd und lehnte sich wieder in zurück in die Kissen, während Draco weiter mit sich kämpfte. Er spürte deutlich, dass es ihm wieder etwas besser ging, aber er fürchtete, bei der nächsten Wehe würde es ihn um hauen, er konnte das nicht, nicht wenn er alles fühlte was auch Hermione fühlte, so stark war er nicht, wie er sich nur ungern eingestand. Gerade hatte er sich wieder gefangen, fühlte sich stark genug wenigstens auf zu stehen, fluchtartig erhob er sich, merkte, dass er bei dem schnellen Aufstehen trotzdem plötzlich Sterne sah, doch er riss sich zusammen, hielt noch Hermiones Hand und sah traurig, entschuldigend auf sie herab, erklärte leise, beschämt: „Ich kann das nicht, verzeih mir!“ Sie wollte ihn festhalten, das spürte er, schließlich verstärkte sie den Griff um seine Hand und erwiderte leise: „Nein…bleib. Du kannst das!“ Doch er schüttelte nur traurig den Kopf, entzog ihr seine Hand und floh dann förmlich aus dem Wohnzimmer, stolperte durch die Vorhänge und die Tür zum Garten hinaus, achtete nicht auf ihre Freunde und Familie, die auf der Terrasse noch versammelt waren und torkelte, stolpernd hinaus in den Garten. Er ließ die Terrasse, die Freunde und Familie und seine geliebte Frau, die dort drin wegen ihm Schmerzen litt hinter sich. Es war nur ein kurzer Spurt, vielleicht 50 Meter, bis er mitten auf der Wiese im Garten hielt, aber trotzdem war er völlig fertig, aus der Puste und atmete schwer, doch auch wenn er geflohen war, noch immer fühlte er Hermione und fühlte das sie gerade die nächste Wehe durchlitt, auch wenn er es bei weitem nicht so stark fühlte wie als er direkt neben ihr gesessen hatte, ihr in die Augen gesehen hatte und ihre Hand gehalten, doch eigentlich zog es ihn schon wieder da rein, tief und instinktiv zog es ihn, aber er konnte dem nicht nachgeben. Schwer atmend stützte er sich auf den Knien ab, während er gebückt da stand und versuchte sich zu fangen, doch in ihm kochte nur die Wut und die Enttäuschung über sich selber hoch. Er war wütend auf sich, warum war er so schwach, laut brüllend, schreiend machte er seiner Wut auf sich selber Luft, richtete sich hoch auf, legte den Kopf in den Nacken und schrie einfach. Ihm war egal was die andern dachten, auch wenn ihm bewusst war das es aussehen musste als sei etwas Schlimmes passiert. Wütend schrie er sich selber an: „Draco, sei nicht so eine verdammte Memme, reiß dich endlich zusammen!“ Wütend ballten sich seine Fäuste zusammen doch schließlich floss die Anspannung aus ihm und ihm versagten endgültig die Beine, er sackte auf der Wiese zusammen, hockte da wie ein Häufchen Elend und vergrub geschlagen das Gesicht in seine Händen. Er hasste sich dafür, dass er es nicht schaffte bei ihr zu sein. Unterdessen war Robert Draco sorgenvoll gefolgt, denn er fürchtete mit Hermione könnte etwas nicht stimmen, doch Draco hatte davon nichts mit bekommen und so zuckte er jetzt sehr erschrocken zusammen als er eine Hand auf seiner Schulter spürte und dann Roberts besorgte Stimme hörte: „Draco, was ist los, geht es Hermione gut!“ Er verstand nicht sofort war Robert wollte, doch dann machte es Klick, aber er konnte ihm jetzt nichts ins Gesicht sehen, zu groß war seine Scharm und so antwortete er weiter auf den Boden blickend, sich jetzt jedoch mit den Händen auf seinen Knien abstützend: „Ihr geht es soweit gut, sie macht das wunderbar, aber ich kann das nicht!“ Es kostete ihn viel dieses ein zu gestehen und er hoffte einfach Robert würde gehen und ihn in seiner Wut und seiner Verzweiflung alleine lassen, doch zu seiner Verwunderung und auch irgendwie zu seinem Ärger umrundete Robert ihn und ging vor ihm in die Hocke, erklärte väterlich: „Draco, das ist doch nicht schlimm, viele Männer sind nicht dabei wenn ihre Frau ein Kind auf die Welt bringt, es ist nun mal so das nicht jeder das will oder kann!“ Er sah seinen Schwiegervater abschätzend an, dann erwiderte er mit einem Seufzer zerknirscht: „Ich will es aber, es ist eine Schande, dass ich es nicht kann… die Verbindung zu ihr ist so stark, noch jetzt fühle ich den Schmerz!“ Ihm war entgangen das sich mittlerweile alle um sie versammelt hatten, hinter Draco standen und zuhören wie Draco nun sagte: „Ich bin so schwach, ich habe die Kraft nicht das weiter zu ertragen und dabei waren es nur drei Wehen, die mich schon fast an den Rand der Ohnmacht gebracht haben. Fast wäre ich umgekippt als ich raus wollte, ich kann das nicht…!“ Er hatte die Hände wieder vor sein Gesicht gelegt, schämte sich so unsäglich, aber wohl auch weil Robert sich so verständnisvoll zeigte. Arthur und Jonathan verstanden durchaus das die Situation für Draco schwer war, hatten sie doch selber schon die Geburten ihrer Kinder miterlebt und sie konnten sich vorstellen, dass es für Draco schwerer war, weil er alles mit fühlte, daher sagte Arthur nun: „Du brauchst dich nicht schäme Draco, das ist normal, manche können es, andere nicht, aber egal wie, du liebst sie und es ist in Ordnung so! Außerdem, welcher Vater spürt schon den Wehenschmerz seiner Frau, das sind doch ganz besondere Umstände, daher musst du dich erst recht nicht grämen weil du nicht dabei sein kannst, es nicht erträgst, wir verstehen das, oder versuchen es, denn das nach zu empfinden ist sicher für uns alle schwer!“ Jonathan nickte dazu nur zustimmend, was Draco aber nicht sah, denn er wandte sich weder um noch Blickte er auf zu Robert, der ihm noch immer gegenüber hockte. So sah Draco aus nicht, wie unschlüssig und offensichtlich überfordert Harry, Ron, Neville und Blaise wirkten, die mit der Situation nicht um zu gehen wussten und er sah auch nicht den Entschlossenen Zug, der sich allmählich auf Daphnes Gesicht abzeichnete. Er bekam so auch nicht mit das Daphne sanft alle aufforderte sie alleine zu lassen, das sie zu Severus trat, der in einer Entfernung alles beobachtete und wohl nicht wirklich wusste was er Draco sagen sollte und ihn um etwas bat und er bekam auch nicht mit wie letztendlich sogar Robert sich erhob und zurück auf die Terrasse ging, nachdem Daphne ihn leise darum gebeten hatte. Erst als er jemanden an seiner Seite ganz nahe bei sich spürte und fühlte sie sich ein Arm um seine Schultern legte, blickte er auf und sah direkt in Daphnes grünbraune Augen, die ihn liebevoll, fürsorglich aber auch entschlossen ansahen und er sah das kleine Lächeln, das kurz über ihre Züge huschte, bevor sie leise zu sprechen begann: „Draco, lass dir helfen!“ Er sah sie leicht verwirrt an, wie sollte sie ihm denn dabei helfen, dann spürte er wie sie ihm etwas kaltes, kleines, glattes in die Hand drückte und sah sie fragend an, doch sie antwortete lächelnd: „Das ist von Severus, trink es und dir wird es besser gehen!“ Er hob die Phiole in seiner Hand an, besah sich den Inhalt und erkannte, es war ein sehr potenter Stärkungstrank. Etwas verwundert sah er sie an und begann: „Aber….!“ Doch sie schüttelt den Kopf, legte ihm sanft lächelnd den ausgestreckten Zeigfinger auf die Lippen und sagte dann leise aber eindringlich: „Du trinkst das jetzt und hörst mir zu!“ Einen Augenblick lang unterbrach sie sich, sah ihn an bis er leicht nickte und die Phiole entkorkte und den Trank hinab stürzte. Fast sofort spürte er die stärkende Wirkung und fühlte wie er wieder zu Kräften kam, einmal tief durchatmend sah er Daphne wieder an, die nun zufrieden lächelte und noch bevor er etwas sagen konnte wieder eindringlich und leise auf ihn ein zu reden begann: „Dir geht es besser, wie ich sehe. Draco, bist du dir sicher, dass du das wirklich nicht kannst? Meinst du nicht, das du es später vielleicht bereuen wirst nicht dabei gewesen zu sein, egal wie viel es dich jetzt kostet das aus zu halten? Ihr habt so lange gekämpft, so viele Ängste in den letzten Monaten um Rose durchgestanden, willst du jetzt wirklich beim letzten Schritt nicht dabei sein, nicht bei Hermione sein wenn Rose auf die Welt kommt?!“ Sie seufze leise, sah Dracos inneren Kampf in seinen Augen und fuhr dann fort: „Es ist deine Entscheidung Draco, sie wird es verstehen, egal welche du triffst, aber du solltest sie sehr bald treffen. Du bist nicht schwach und du kannst das, das weiß ich einfach!“ Er nickte zögerlich, dann atmete er durch, er fühlte, dass der Trank ihm neue Kraft gab. Langsam erhob er sich und sah sich um, seine Freunde waren zurück auf die Terrasse gegangen, nur Daphne war noch da. Leise antwortete er: „Danke Daphne, was würde ich nur ohne dich tun!“ Ein letztes mal atmete er tief durch, erneut, dann ging er zielstrebig auf die Terrassentür zu, nickte kurz seinen Freunden zu und trat dann wieder ein. Er wappnete sich schon gegen die Schmerzenswelle, die ihn deutlich überfiel als er Hermione sah, deren Anflug er zuvor schon leise gespürt hatte, ließ sich davon aber diesmal nicht einschüchtern oder unter kriegen und ging mit schnellen, langen Schritten auf das Bett zu. Jean sah kurz auf als er eintrat, sie hielt immer noch Hermiones Hand und lächelte ihm verstehend zu als er wieder an ihrem Bett stand. Auch Hermione sah ihn an, doch ihr Gesicht war eher schmerzverzerrt und seufze leise: „Schön, das du wieder kommst!“ Er nickte nur und antwortete: „Lass mich dir helfen!“ auch sie nickte und fragte leise: „Wie?“ Er setzte sich zu ihr aufs Bett, trat sich, während er saß die Schuhe von den Füßen und antwortete: „Kannst du ein Stück vor rücken?“ Charlotte erkannte wohl was er vor hatte und erklärte lächelnd: „Das ist eine gute Idee, so kannst du Hermione viel besser unterstützen!“ Sie rückte langsam, mit seiner und Jeans Hilfe ein Stück nach vorne, setzte sich auf, während Draco ihre Hand los ließ und hinter ihr in Bett kroch. Er setzte sich mit gespreizten beiden hinter sie, je rechts eines und links eines, legte sich ein Kissen an die Brust und mit der Hilfe seiner Schwiegermutter rücke Hermione zurück, lehnte sich an und legte ihre Hände auf seine Oberschenkel. Das Ganze hatte sie sehr angestrengt und sie hatte es nur mit Hilfe geschafft, aber nun lächelte sie glücklich, denn das Draco wieder da war und sie ihn nun so um sich hatte, tat ihr sehr gut. Sanft legte er seine Hände auf die ihren, vergrub kurz sein Gesicht in ihren Locken und flüsterte ihr dann ins Ohr: „Jetzt machen wir das gemeinsam, verzeih das ich gegangen bin!“ Sie nickte nur verkniffen und er merkte, die nächste Wehe kam, doch er war vorbereitet, fühlte jetzt wie sie ihre Finger schmerzhaft in seine Oberschenkel gruben, aber er biss die Zähne zusammen und hielt es aus, genauso wie den Schmerz, den er von ihr fühlte. In den nächsten Stunden versuchte er so weit es ging das zu ignorieren was an Gefühlen von ihr kam und sich darauf zu konzentrieren ihr bei zu stehen. Sanft tupfte er immer wieder mit einem kühlen, feuchten Tuch ihr verschwitzte Gesicht ab, hielt sie fest wenn sie vor Erschöpfung zurück sank um sich in den Pausen zwischen den Wehen zu sammeln und er lauschte aufmerksam den Dingen die Charlotte und Molly sagen. Gespannt verfolgte er den Fortschritt der Geburt, schließlich war dies alles auch für ihn absolut neu und eine sehr aufregende Erfahrung. Er spürte zwar, dass es ihn viel Kraft kostete immer weiter dabei zu bleiben, aber der Trank von Severus hatte ihn wirklich gestärkt und sein fester, unumstößlicher Entschluss das er dabei sein wollte und Hermione beistehen wollte, ließ ihn die Kraft in sich finden nicht ohnmächtig zu werden und ihr zu helfen. Wenn sie sich zwischendurch erholte, Kraft sammelte und durchatmete, gestattet er sich das auch zu tun und lehnte sich in den Kissen zurück um dann wieder mit neuer Kraft weiter zu machen wenn die nächste Wehe kam. Zwischendurch fiel sein Blick immer wieder auf Jean, Molly oder Charlotte, die die Situation gut im Griff zu haben schienen und ihm immer wieder aufmunternd zulächelten. Hermione schrie mittlerweile wieder unter den Wehen, fluchte auch und schimpfte auf Draco, dem es schrecklich leid tat, aber gleichzeitig wusste er auch, sie meinte es nicht so und das eine Geburt nun mal so war. Irgendwann begann er ganz aus den Augen zu verlieren wie die Zeit verging, war viel zu sehr im Kreislauf der Geburt gefangen: Pressen, wobei ihn das nur soweit betraf das er sie hielt und aushielt wie sich ihre Finger in seine Oberschenkel gruben, atmen, entspannen, Kräfte sammeln, Hermione helfen und wieder von vorne. Er wusste nicht wie lange es dauerte, spürte auch nicht wie erschöpft und am Ende seiner Kräfte auch er war, denn er hatte sich so sehr auf alles eingelassen, das er vor Vorfreude darauf das seine Tochter bald auf der Welt sein würde dies alles nicht mehr wahr nahm. Jeder Fortschrittsmeldung von Charlotte nahm er mit Freuden auf, dabei hatte er sogar ganz vergessen das eigentlich noch ein Heiler kommen sollte, der noch immer nicht da war, aber die drei Frauen wussten wohl wirklich was sie taten. Sehr aufgeregt verfolgte er jeden Fortschritt der Geburt und als Charlotte schließlich freudig verkündete und Hermione aufforderte noch mal ihr Bestes zu geben: „Der Kopf ist schon draußen Hermione, noch ein bisschen, gleich ist sie da!“ Da überkam Draco eine riesen Welle der Freude, die ihn richtig in eine Hochstimmung versteht, die anhielt und anhielt, sogar noch stieg als Charlotte schließlich die kleine Rose, dieses kleine Bündel, das über und über mit Blut und Schleim bedeckt war in Händen hielt sie zum Atmen brachte und ihr die kleine Nase befreite, sodass sie Luft bekam und sie dann Hermione auf den Bauch legte. Erschöpft und stolz blickte Hermione auf ihre Tochter hinab, während Molly und Charlotte gemeinsam die Nabelschnur durchtrennten und Jean genau wie Draco ihre Augen genau so wenig von der Kleinen nehmen konnten. Nun, da alles vorbei war kam auch endlich der Heiler, viel zu spät, aber das war Draco jetzt vollkommen egal, denn es war ja alles gut gegangen. Charlotte lächelte und erklärte: „Draco, willst du uns nicht helfen sie zu säubern, der Heiler wird sie untersuchen und dann kannst du deine Tochter gleich in Armen halten!“ Er konnte nur überglücklich nicken und während Jean dann vorsichtig Hermione beim aufsetzten half, Molly die kleine Rose hielt, kletterte Draco umständlich aus dem Bett. Erst jetzt bemerkte er wie geschafft er war, aber er ließ sich davon nicht ablenken, denn die Glückgefühle machten ihn geradezu high. Jean half Hermione sich bequem im Bett zurück zu lehnen, legte ihr die Kissen in den Rücken sodass sie halb sitzend im Bett lag während Draco Molly folgte. Charlotte hatte Rose schon zu dem großen Esstisch gebracht, auf dem Molly schon zu Beginn der Geburt Handtücher ausgebreitet hatte und eine Wanne mit Wasser aufgestellt hatte. Draco trat zu dem Heiler, der sich nun lächelnd erklärte: „Mr. Malfoy, es tut mir leid das ich erst so spät zu ihnen stoße, leider war ich bei einer Geburt, bei der meine Anwesenheit unumgänglich war, da es Komplikationen gab. Doch wie mir mitgeteilt wurde, hatten sie hier ja fachkundige Hilfe, aber nun zu ihrer Tochter!“ Draco nickte und beobachtete den Heiler, den er schon von den Vorsorgeuntersuchungen der letzten Wochen kannte, genau. Jetzt zuerst begann der Heiler tastend und ohne Zauberstab sein Baby zu untersuchten, dann zog er den Zauberstab und sprach einige Diagnosezauber. Schon nach sehr kurzer Zeit wandte er sich mit zufriedenem Gesicht an Draco und erklärte: „Ihre Tochter ist bester Gesundheit. Ob sie eine Hexe sein wird oder nicht, kann ich ihnen jedoch nicht sagen, aber wenn ihnen die Spezialisten auch bis zum Schluss gesagt haben das sie keine Magie haben wird, wird es wohl leider auch so sein. Ansonsten sieht alles gut aus. Ich untersuche jetzt noch ihre Frau und in der Zwischenzeit können ihnen die anwesenden Damen sicher zeigen wie sie ihre Tochter baden müssen und ihnen helfen!“ Während der Heiler zu Hermione und Jean ging, zeigte Molly Draco wie er mit einem Zauber das Badewasser genau auf die richtige Temperatur bringen konnte, aber sie erklärte auch: „Jetzt waschen wir sie erst mal ganz sanft mit einem Waschlappen, tauchen sie gar nicht wirklich ins Badewasser!“ Molly zeigte Draco einmal wie er sie säubern sollte und er begann liebevoll und überglücklich seine kleine Tochter von den Spuren der Geburt zu befreien. Er schwebte wie auf Wolken und spürte, dass es auch Hermione so ging, sie genauso glücklich und erleichtert war. Während er sie nach dem säubern sanft trocknete, war er unglaublich gespannt wann seine Tochter denn zum ersten Mal ihre Augen öffnen würde und welche Farbe sie wohl haben würden, doch auch während er sie mit Molly zusammen anzog tat sie ihm diesen Gefallen nicht. Bisher hatte sie auch nicht geschrien oder ähnliches, sondern nur zwischendurch leise geschmatzt. Nun war sie angezogen, trug einen weichen, weißen Strampler. Molly zeigte ihm wie er seine kleine Tochter halten sollte, das er ihr kleines, noch haarloses Köpfchen stützen musste und liebevoll hielt er sie in seinen Armen, ging dann vorsichtig und total auf das kleine Leben in seinen Armen konzentriert zu seiner Frau, die ihm glücklich entgegen sah. Er spürte die riesige Freude, die sie überflutete als sie ihre Tochter sah. Langsam ließ Draco sich auf das Bett neben Hermione sinken und legte ihr dann vorsichtig ihre Tochter auf die Brust. „Das ist Rose, Schatz, unsere Tochter!“ Sie nickte glücklich und dann, in dem Augenblick als die kleine Rose auf Hermiones Brust zu liegen kam, öffnete sie zum ersten mal die Augen. Überwältigt sah Draco in die kleinen, wunderschönen, braunen Augen seiner Tochter, die sie eindeutig von Hermione hatte. Er war wirklich sehr ergriffen, sowas hatte er noch nicht erlebt, so ein Hochgefühl, nachdem er eine so riesen Anstrengung durchgemacht hatte. Leise erklärte Jean, die auch glücklich wirkte: „Schau mal ob sie Hunger hat Hermione und dann solltest du dir Ruhe gönnen und erst mal schlafen!“ Hermione nickte und reichte ihre Tochter noch mal an Draco, der sie sanft in seine Arme nahm, während Hermione ihre Brust frei legte. Unterdessen waren Molly und Charlotte dabei alle anderen Spuren der Geburt im Raum zu beseitigen und hatten den Heiler verabschiedet, nachdem er festgestellt hatte, dass auch mit der Mutter alles in Ordnung war. Draco blieb bei Hermione und Rose, während Rose gesäugt wurde und Jean, Charlotte, sowie Molly die junge Familie alleine ließen und ihnen Zeit für sich gaben, aber auch um den anderen die freudige Nachricht zu überbringen das Rose gesund und munter zur Welt gekommen war und es auch Hermione gut ging. Wenig später trat auch der überglückliche, aber sehr erschöpft Vater auf die Terrasse. Er hatte die Wiege, die er für Rose hatte anfertigen lassen noch hinunter ins Wohnzimmer gebracht und sie neben das Bett gestellt in dem Hermione schlief, dann hatte er seine Tochter sanft hinein gebettet und hatte seine Frau mit einem Kuss auf die Stirn einen erholsamen Schlaf gewünscht. Der erste, der den glücklich lächelnden Vater ansprach war ein Patenonkel, welcher ihm ein gut gefülltes Whiskeyglas in die Hand drückte und breit grinsend sagte: „Gratuliere, das ist dann wohl ein Grund an zu stoßen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)